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Corporate FinanceOffen gesprochen
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DownloadTeil 7:
Wie wird eine Transaktions-Plattform zum „Product-Life-Cycle-System“ und zum Sekundärmarkt?
In den ersten sechs Teilen unseres mehrteiligen „Offen gesprochen“-Artikels haben wir dargelegt, wie unsere Plattform die Emission von Eigen-, Mezzanine- und Fremdkapitalprodukten unterstützt. Doch auch nach der Emission finden Emittenten und Investoren durch unsere Plattform eine umfassende Unterstützung. Wie diese erfolgt, soll in diesem 7. Teil des Artikels beschrieben werden.
Nach einer Emission sind alle Informationen über die Beschreibung des Produktes und des Emissionsprozesses auf unserer Plattform hinterlegt. Im Gegensatz zu Transaktions-Plattformen, die zu diesem Zeitpunkt den hinterlegten Datenraum und sonstige Informationen auf DVD brennen und in einem Archiv hinterlegen, bleiben alle Daten für Emittenten und Investoren weiterhin verfügbar. Mitarbeiter, Prüfer und Berater können dauerhaft auf alle Informationen zugreifen.
Soweit in späteren Jahren ein Prüfer die Qualität des Produktes und die Professionalität des Platzierungsprozesses nachvollziehen möchte, so stehen ihm hierfür nicht nur der Datenraum und alle Platzierungsdokumente zur Verfügung, sondern er kann über die Auswertung der Chats auch die Kommunikation des Prozesses nachvollziehen. Ein Eldorado für jeden Prüfer und eine maximale Sicherheit für alle Prozessverantwortlichen. Das Suchen von Dokumenten in Archiven und E-Mail-Ordnern ist Geschichte. Papier wird überflüssig.
Sollte ein Investor eine eigene Kopie seiner Daten und Dateien physisch oder digital verfügbar haben wollen, so kann er diese selbstverständlich auch ausdrucken oder vom System herunterladen und konventionell ablegen.
Auch nach der Emission erfolgt die weitere Betreuung des Produktes über unsere Plattform. So wird das regelmäßige Berichtswesen über die Plattform zur Verfügung gestellt. Der Emittent kann so sicherstellen, dass nur aktuelle Investoren über das Current Trading informiert werden. Die Investoren können sich auf den zeitgerechten Zugang des Reportings verlassen und ggf. Rückfragen direkt über die Chat-Funktion stellen. Darüber hinaus werden auch alle Informationen, die bei börsennotierten Unternehmen über Adhoc- und Pressemeldungen verbreitet würden, direkt und zielgenau an die Investoren weitergegeben.
Soweit Zins- oder Dividendenzahlungen anstehen, so wird der Emittent auch diese über unsere Plattform abwickeln können. Zum Zinszeitpunkt werden die aktuellen Investoren mit ihren jeweiligen Anteilsverhältnissen aus dem System per Schnittstelle zur Verfügung gestellt. Über diese Schnittstelle werden dann die Zins- und Dividendenabrechnungen berechnet, die Zahlungsvorgänge vorbereitet, die Buchungslisten an das ERP-System übertragen und die Abrechnung zurück auf unsere Plattform gestellt.
Der Investor kann damit auf der Plattform alle Erträge aus seinem Produkt sehen und entsprechend auswerten. Auch alle sonstigen aufwands- und ertragswirksamen Vorgänge werden über vergleichbare Routinen auf unserer Plattform hinterlegt. Hierdurch ist ein vollständiges Controlling des Produktes ohne weitere Auswertungen außerhalb des Systems möglich.
Hinterlegt werden im System können vom Emittenten und Investor natürlich auch alle weiteren Dokumente, wie Reports Dritter, Marktanalysen oder Gesprächsprotokolle.
Insgesamt entsteht durch diese Funktionalitäten ein Product-Life-Cycle-System von der Planung eines Produktes bis zu dessen Verfallsdatum.
Durch die umfassende Informationsverfügbarkeit wird natürlich auch die Abwicklung von Sekundärtransaktionen über unsere Plattform möglich. Diese entweder aus der Initiative eines Investors, der seinen Bestand veräußern möchte, oder aber aus der Sicht eines qualifizierten Investors, der seinen Bestand aufstocken möchte bzw. erstmalig auf dem Sekundärmarkt ein Produkt erwerben will.
Für die Sekundärvermarktung bietet unsere Plattform einen Marktplatz, der jedem Investor aufzeigt, welche in den letzten Jahren emittierten Produkte von ihm grundsätzlich hätten erworben werden können.
Soweit ein Investor sein Produkt veräußern möchte, kann er dieses Verkaufsinteresse auf unserer Plattform hinterlegen. Es ist dann sichtbar für alle Investoren, die die Selektionskriterien des Emittenten erfüllen.
Diese Investoren sehen das Verkaufsinteresse auf dem Marktplatz und können sich über alle nicht vertraulichen Informationen von Emittent und Produkt informieren. Möchte der Investor mit dem potentiellen Veräußerer in Kontakt treten, so eröffnet er eine Verhandlung. Sind für ein Produkt keine Verkaufsinteressen angezeigt, so kann er selbst sein Kaufinteresse hinterlegen, welches allen aktuellen Eigentümern des Produktes mitgeteilt wird. Auf derartige Nachfragen können wiederum die Eigentümer reagieren und ihrerseits eine Verhandlung mit dem Kaufinteressierten eröffnen.
Verhandlungen werden entsprechend immer zwischen einem Verkäufer und einem Käufer geführt. Gibt es mehrere Kauf- und / oder Verkaufsinteressenten, müssen auch mehrere Verhandlungen eröffnet werden.
Die Verhandlungen erfolgen über eine Plattformseite, auf welcher die Investoren sowohl über Chats als auch über den Austausch von Dokumenten kommunizieren. Dabei ist das erste Dokument, welches zwischen den Investoren abgestimmt und vereinbart werden muss, wiederum eine Vertraulichkeitserklärung.
Die Kommunikation und die Verhandlungen erfolgen weitgehend analog zu den Prozessen zwischen Emittent und Investor im Rahmen der Emission. Auch hier wird nach einer grundsätzlichen Abstimmung der Kauf- und Verkaufsbedingungen, insbesondere natürlich des Kaufpreises, der Käufer um eine Freigabe des Datenraums und der sonstigen Produktdokumentationen und Reports bitten. Mit Zustimmung des Verkäufers und ggf. des Emittenten erhält der Käufer dann diese Dokumentation.
Diese Möglichkeit ist gegenüber der bisherigen Sekundär-vermarktung nicht liquider Produkte ein erheblicher Fortschritt. Selbstverständlich kann schon heute der Käufer eines solchen Produktes die ihm verfügbare Dokumentation einem potentiellen Erwerber zur Verfügung stellen. Dafür ist es aber erforderlich, dass er selbst eine volle Dokumentation verfügbar hat und er sicherstellen kann, dass ihm die Offenlegung dieser Informationen gegenüber einem spezifischen Käufer auch erlaubt ist. Ansonsten müsste er heute den Emittenten bitten, ihn bei dem Verkaufsprozess zu unterstützen. Hierzu wird der Emittent aber nur eingeschränkt bereit sein.
Insgesamt gehen wir davon aus, dass wir durch unsere Marktfunktion Produkte, die derzeitig fast ausschließlich als „Buy-and-Hold“-Produkte erworben werden, zukünftig zu liquiden Produkten machen können. Hierdurch werden diese Produkte für viele Investoren interessant, für die die Fungibilität eines Produktes von besonderer Bedeutung ist.
Fazit
Unsere neue Plattform begleitet Produkte von der Emission bis zur Liquidation. Alle Interaktionen zwischen Emittenten und Investoren werden über die Plattform koordiniert und dokumentiert. Für die Emittenten und Investoren ist die Plattform somit ein volles Abwicklungs- und Controlling-System. Eine völlig neue Art der effizienten und vertrauensvollen Zusammenarbeit wird über unsere Plattform ermöglicht. Und dann werden diese Produkte auch noch geöffnet für den Handel auf einem funktionierenden Zweitmarkt.
Lesen Sie im Teil 8, welche Rolle die Blockchain-Technologie für unsere Plattform spielt.
Dr. Jens Kruse
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Dr. Roman Rocke
Leiter Corporate Finance
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Tel. +49 40 3282-2155